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d`Bäärgbuura - Teil 7

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Mittlerweile blüht auf 1200 Meter über Meer der Löwenzahn. Ein untrügliches Zeichen, dass hier ein Bauer intensiv Gülle ausbringt. Gerade noch eine handvoll Pflanzenarten überleben in diesem stickstoffreichen Boden.

Auch auf Silum, 300 Höhenmeter weiter oben, wollen einige Bauern das Maximum aus ihrem Boden herausholen. Wo keine Gülle ausgebracht wurde zeugen Mistschollen von der intensiven Düngung.

Jetzt wird zwischen den grünen und den braunen Flächen deutlich sichtbar, wo intensiv bewirtschaftet, also gedüngt wird, welche Flächen extensiv und welche als Magerwiesen bewirtschaftet werden.

Toni und Theres sind heute beim Räumen der Magerwiesen. Sie gehören zu den wenigen, welche noch dieser wichtigen, für die Pflege und den Erhalt der Kulturlandschaft bedeutenden Arbeit nachgehen. Auch der vom Wald her in die Wiesen übergreifende Jungwuchs wurde früher beim Räumen ausgerissen und so der Wald zurückgehalten.

Heute werden immer mehr Steillagen sich selbst überlassen. Die vormaligen, bis hinauf auf den Silumer Kulm reichenden Wiesen verwalden zusehends. Neben Laub und Geäst kommt beim Räumen auch viel gedankenlos liegengelassener Abfall, Reste von Feuerwerkskörpern, Hundekot und anderer Zivilisationsmüll zum Vorschein.

Während auf dieser Magerwiese noch Enzian und Anemonen blühen, drängen nebenan auf der mit Kunstdünger eingestreuten Wiese Hahnenfuss und Löwenzahn ans Sonnenlicht. Dem Bodenbesitzer Hans Eggenberger, Inhaber und Wirt des Kurhauses Silum, verhilft der chemische Dünger auch in dieser Höhenlage zu mehr Grasertrag für seine Hobby-Schafhaltung. Inmitten von Extensiv- und Magerwiesen verändert der Kunstdünger die Vegetation und macht auch in dieser Höhenlage aus ökologisch wertvollen Magerwiese eintönige Fettwiesen.

Jeder darf in Liechtenstein seinem Boden bewirtschaften wie er will. Vom Staat erhält er -- je nach Bewitschaftungsart -- zum Grasertrag noch entsprechende Unterstützuungsbeiträge.

Die Schafe, hier diejenigen von Silumwirt Hans Eggenberger, hinterlassen in den Standweiden und auch im benachbarten Wald starke Spuren und verändern damit realtiv schnell das Landschaftsbild. Werden die von den Schafen stehen gelassenen Büschel nicht von Hand gemäht, hält sich im Winter der Schnee daran fest und reisst - bei entsprechendem Schneedruck - Grasnarben auf. Diese führen dann später bei Schlagwettern zu Rutschungen und entsprechenden Schäden.

Ohne Zonenplanung und Konzept wurden - vor allem in den 60iger und 70iger-Jahren --
in den obersten und schönsten Höhenlagen dutzende von Ferienhäuschen - legal und auch illegal - erstellt. Auch nicht mehr verwendete Magerheuhütti und Ställe wurden da und dort von den Besitzern -- meist ohne Baubewilligung - zu Feriendomizilen und Übernachtungsmöglichkeiten ausgebaut. Die über 300 weitverstreuten Ställe und die zahlreichen Magerheuhütten haben ihre vormalige Bedeuutung verloren. Sie prägen aber immer noch die Kulturlandschaft und machen das vertrauten Landschaftsbild aus.

Ohne Verwendungszweck werden diese Geäude wohl zusehends verlottern und schliesslich aus dem heute noch vertrauten Landschaftsbild verschwinden.
 
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